Missbrauch, Vertuschung, Bevormundung, Eitelkeit, Habgier, Arroganz: Die scheinheiligen Würdenträger machen sich so vieler Sünden schuldig, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. In Köln treten Gläubige scharenweise aus der Kirche aus, weil sie jedes Verständnis für die selbstherrlichen Vertuschungstricks des Kardinals Rainer Maria Woelki im Missbrauchsskandal verloren haben – und niemand die Reißleine zieht. Eine Institution, deren Chefs ihre eigenen Werte derart systematisch verletzten, verliert ihre Glaubwürdigkeit. Das dämmert nun allmählich auch den Bischöfen, die sich ab morgen zu ihrer digitalen Frühjahrsvollversammlung treffen – und mancher bekommt es mit der Angst zu tun:
Wenn einmal der erste Bischof wird zurückgetreten sein, könne das „einen Erdrutsch zur Folge haben“, ist zu hören. Dabei wäre ein Erdrutsch vermutlich das Beste, was (noch) gläubigen Katholiken passieren könnte. Ein Neuanfang mit unbelastetem Führungspersonal und einschneidende Reformen dürften der einzige Weg sein, um diesen Laden noch zu retten.
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